flat4 - Typ 4 Boxermotor
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Allgemeine Kennzeichen
Bohrung und Hub
Erzielbare Motorleistung
Mittlere Arbeitsdrücke
Tuningteile
Einbau des Typ 4-Motors in den Käfer
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Typ 4 Motor
Typ 4-Motor im VW 1303
 
Allgemeine Kennzeichen
Der Typ 4-Motor wurde Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre im VW 411/412, im VW-Porsche (914) und auch im VW Typ 2 (Transporter, Bus) eingesetzt. Er besitzt ein Aluminiumgehäuse satt eines Magnesuimgehäuses und erlaubte den damaligen Motorkonstrukteuren eine Vergrößerung des Hubraumes auf 2 Liter dank einer Neukonstruktion des Rumpfmotors. Typ 4 - Motoren können in drei Klassen je nach Hubraum 1,7l, 1,8l oder 2,0l eingeteilt werden. Die Grundprizipien des Typ 1-Motors (Boxer, Luftkühlung, untenliegende Nockenwelle, Zylinder, Zylinderkopf usw.) wurden jedoch beibehalten. Der Zylinderabstand wurde zwecks Hubraumerweiterung jedoch erhöht.
Bohrung und Hub
Die Kombinationen von Bohrung (B) und Hub (H) ergeben die unten aufgeführten Hubräume. Die serienmäßigen Bohrungen, Hübe und Hubräume des Typ 4-Motors sind fett gedruckt. Die Hubräume in Klammen haben nur theoretische Bedeutung. 
 
B / H [mm] 66 71
90 1679 (1807)
93 1793 (1929)
94 (1832) 1971
 
Erzielbare Motorleistung
Es sind an dieser Stelle in einer statistischen Untersuchung sowohl die Serienmotoren mit 1700, 1800 und 2000 cm³ als auch leistungsgesteigerte Typ 4-Motoren von den bekannten Tunern und Teilelieferanten Öttinger, Riechert Tuning, Willibald, Tafel, Kummetat, Remmele Autotechnik usw. untersucht worden, u. a. Motoren der 70er und 80er Jahre als auch die heute angebotenen Komplettmotoren.

Die maximal erzielbaren Motorleistungen von leistungsgesteigerten Typ 4-Motoren erreichen bei fast 3 Liter Hubraum ca. 176 kW/240 PS. Die Motoren mit Zweivergaseranlagen weisen bei gleichem Hubraum eine höhere Motorleistung als die mit Einspritzanlagen (K- oder L-Jetronic) auf, da diese neueren Motoren ebenfalls auf eine gute Abgasqualität (z. B. mit geregeltem Katalysator) ausgelegt werden und dadurch nicht die Spitzenleistung älterer ungereinigter Vergasermotoren erreichen. Besonders der 2,0l-Motor wurde oft Tuningmaßnahmen unterworfen und erreicht eine Leistung von über 110 kW/150 PS. Die Spitzenwerte einer Hubraumklasse gelten für Motoren mit weitergehenden Änderungen, wie z. B.

  • polierten Ansaugkanälen,
  • "scharfen" Nockenwellen (Öffnungswinkel größer als 286 Grad),
  • Vergrößerung von Einlaß- und Auslaßquerschnitten,
  • erhöhter Verdichtung größer als 8,2,
  • verbesserter Zündanlage (Zündspule, Verteiler, elektronische Zündung).
Leistung Typ 4
Erzielbare Motorleistung Typ 4-Motor
 
Mittlere Arbeitsdrücke
Die mittleren Arbeitsdrücke sind durch den Hubraum, die Nenndrehzahl und die Nennleistung bestimmt. Sie liegen bei den Typ 4-Serienmotoren mit 1,7, 1,8 und 2,0 Liter Hubraum bei 8,6, 8,4 und 9 bar. Heutige Serienmotoren mit ähnlichen Hubräumen erreichen allerdings Mitteldrücke von 10 bis 11 bar. Getunte Typ 4-Motoren weisen unabhängig von der Gemischaufbereitung Mitteldrücke von 11 bis 12 bar auf. 
Das Verdichtungsverhältnis der Typ 4-Serienmotoren ist mit 8,2, 8,6 und 8,0 ebenfalls geringer als bei modernen 4-Zylindermotoren (ca. 10) - und damit ist der thermische Wirkungsgrad der Serien-Typ 4-Motoren geringer als heute üblich.

Mitteldruck Typ 4
Mitteldruck Typ 4-Motor

Zur Zeit des VW 411/412 und des VW-Porsche 914 betrug der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch dieser Fahrzeuge ca. 12 bis 13 l/100 km und mehr!

Weitere Informationen siehe unter "Vergleich mit modernen VW-Motoren".
 
Tuningteile
Übersicht über mögliche Kombinationen von Bohrung und Hub:
Serienwerte sind fett gedruckt. Nicht sinnvolle Kombinationen in Klammern.
 
B / H [mm] 66 71 75 76 86 88
90 1679 (1807) 1909 (1934) 2188 (2239)
93 1793 (1929) 2038 (2065) (2337) (2391)
94 (1832) 1971 2082 2110 2387 2443
96 *1) (1911) 2056 2171 2200 2490 2548
100 *2) 2073 2231 2356 2388 2702 2765
103 *3) 2208 2376 2509 2543 2877 2944
104 *4) 2243 2413 2548 2582 2922 2990
105 *3) 2286 2459 2598 2632 2979 3048

Neben den Serienkolbendurchmessern von Mahle oder Cofap werden größere Zylinder und Kolben von den folgenden Lieferanten/Herstellern ageboten:
*1)   JE Pistons
*2)   Scat (USA)
*3)   Eurorace (USA)
*4)   German Auto (USA)

Einbau des Typ 4-Motors in den Käfer
Durch seine etwas größeren Grundabmessungen paßt der Typ 4-Motor nicht ohne Änderungen in den Käfer. Es sind z. B. verkürzte Wärmetauscher oder spezielle Klaus-Wärmetauscher, eine andere Motorverblechung und ein gewölbtes Heckabschlußblech nötig, um den Rumpfmotor und die Nebenaggregate des ursprünglichen Flachmotors im Käfermotorraum unterzubringen. 

Das optisch auffälligste Merkmal ist das Gebläserad, das stehend (Porsche like) oder liegend (Riechert) montiert werden kann. Sehr oft werden hier Gebläseräder des Porsche 911 verwendet. Die GebIäsekästen haben je nach Hersteller verschiedene Durchmesser. Sie sind meist aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) gefertigt. Eine größe Sicherheit gegen Rißbildung kann mit Gebläsekästen aus Epoxidharz oder Kohlefaser erzielt werden. Eine Auswahl ist in der Tabelle zusammengefaßt.
 

Lieferant/Hersteller
Ring-Durchmesser in mm
Boxershop
240
MSS
240 (Typ 1+4), 260 (Typ 4)
Klaus
250
A. Knuf PTP
255
Ahnendorp
260
Gerd Weiser
240, 260, 270
Wilke Motorenbau
260-265

Die original Porsche Gebläse sind ursprünglich mit 270 mm Durchmesser hergestellt worden. Die 260er Durchmesser sind etwas preiswerter während die kompakten 240er Gebläsekästen sogar unter die alten, flachen Hauben beim Käfer passen. Mit den letztgenannten Gebläsekästen lassen sich sogar Zentralluftfilteranlagen kombinieren, die mehr Platz über dem Lüfterrad benötigen.. Im Gebläserad ist die Lichtmaschine untergebracht, die von einem Keilriemen (geänderte Riemenscheibe) von der Kurbelwelle angetrieben wird. Es kommen Generatoren vom VW Golf (55 oder 70 A) oder vom Porsche 911 (75 A) in Frage. Der Ring des Gebläsehalters aus Edelstahl, Aluguß oder in gelb verzinkt wird mittels hitze- und ölfestem Karosseriekleber (Sikaflex oder auch Hylomar mit Papierdichtung) auf der Ausfräsung des Motorgehäuses geklebt.

RAT Typ 4
Remmele Auto Technik Typ 4-Motor im Käfer

Um das stehende Lüfterrad unter der geschlossenen Motorhaube zu verstauen, ist es notwendig, daß eine annähernd kreisrunde Ausfräsung im Motorblock maschinell angebracht wird. Diese Ausfrüsung muß exakt erfolgen, da sie eine Dichtfläche gegen das Motoröl darstellt. Alternativ kann der Einbau eines VW Typ-IV Motors in einen Käfer unter Verwendung eines Kühlgebläses des 30 PS (22kW) Motors vorgenommen werden. Die Firma Custom & Speed Parts bietet einen Einbausatz an, durch den sich ein klassisches Motor-Design ergibt. Es ist damit möglich, Typ 4-Motoren zu verwenden, ohne daß jeder auf Anhieb einen Typ 4-Motor vermutet. Außerdem sind keine Fräsarbeiten am Motorgehäuse notwendig. Ähnliche Gebläsegehäuse bietet auch die Fa. Ahnendorp an. Um die Kühlleistung noch zu verbessern, wird den Einsatz einer größeren Kurbelwellenriemenscheibe (D = 175 mm) empfohlen. Passende Auspuffanlagen mit Fächerkrümmer werden ebenfalls im Handel angeboten (z.B.: Fa. Ahnendorp-BAS Edelstahl-Auspuffanlgen oder GWD-Anlagen von Gerd Weiser).

Bei allen Umbauten muß eine Frontölkühlanlage verwendet werden. Alle Typ 4-Schwungräder müssen für das beim Käfer übliche Nadellager der Getriebeeingangswelle im Durchmesser vergrößert werden. Mehr siehe hier (englisch). Wenn man das 228 mm Schwungrad des VW Transporters oder Bus verwenden will, kommt noch das Ausfräsen der Getriebeglocke und die Verwendung eines Automatikanlassers hinzu. 

Da nur wenige Typ 1-Nebenaggregate bei der Komplettierung eines Typ 4-Motors weiterbenutzt werden können, empfielt es sich, spätestens jetzt über eine Leistungssteigerung mit Tuningbauteilen nachzudenken. Folgende Komponenten kommen dafür in Frage:

  • Doppelvergaseranlage, z.B. Weber 40 IDF oder größer, elektische Benzinpumpe
  • erleichtertes Schwungrad
  • Alu-Keilriemenscheibe
  • vergrößerter Ölsumpf
In diesem Trimm sind durchaus ca. 74 kW oder 100 PS zu erreichen. Weitergehende Maßnahmen können sein:
  • geänderte Nockenwelle (ab 296 Grad)
  • bearbeitete Zylinderköpfe
  • größere Ventile, z.B. Einlaß 38 mm, Auslaß 44 mm
  • Vergrößerung der Bohrung von 94 mm auf 103 mm
  • Vergrößerung des Hubes von z.B. 71 mm auf 78 mm
  • elektronische Zündung und Einspritzung
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Weitere Informationen finden sich sehr schön aufbereitet u.a. in 

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Stand 15.08.2002