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Volkswagen Typ I (Käfer) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
An dieser Stelle soll eine
kleine Zusammenfassung der Punkte gegeben werden, auf die ein Kaufinteressent
eines VW Käfers zuerst achten sollte, wenn er ein Fahrzeug kritisch
betrachtet.
Die gekennzeichneten Stellen und Hinweise auf Funktionsmängel sind der Erfahrung im Umgang mit dem Käfer entnommen und müssen nicht unbedingt bei jedem Fahrzeug Schwachpunkte darstellen. Ebenso ist es denkbar, daß Fahrzeuge an hier nicht aufgeführten Stellen erhebliche Mängel aufweisen. Durch Anklicken der farblich
gekennzeichneten Stellen bekommen Sie weitere Informationen über die
Problemstellen, deren Erkennung und Beseitigung. Eine grobe Einschätzung
der Ersatzteilkosten wird durch die Einteilung in drei Kostengruppen ermöglicht.
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Karosserie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein erster Blick sollte
immer dem Äußeren der Karosserie gelten. Eine Reihe von Hohlräumen
und Falzen geben der Feuchtigkeit Gelegenheit, sich einzunisten und die
Durchrostung zu beschleunigen. Einige besonders gefährdete Stellen
zeigt das Bild.
Faltdachkäfer von 1962, Quelle VW-Online Galerie Neben dem Rost ist es wichtig,
die Originalität und Vollständigkeit der Anbauteile (Spiegel,
Griffe, Leuchten usw.) zu prüfen. Originalteile sind für ältere
Fahrzeuge meist selten und teuer. Ein Paar gebrauchte Einkammerrückleuchten
für einen Brezel-Käfer werden z.B. um die 1000,- DM gehandelt.
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Bodengruppe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weiterhin wird die Bodengruppe
untersucht, die sich bekanntermaßen komplett vom Aufbau trennen läßt.
Hier ist besonders der vordere Teil, der sogenannte Rahmenkopf gefährdet,
der sich je nach Vorderachse unterscheidet. Alle großflächigen
Reparaturen erforden an der Bodengruppe Schweißarbeiten. Die benötigten
Reparaturbleche sind z.T. als Nachfertigungen erhältlich.
Schräglenker-Bodengruppe (1302/03) Bei Fahrzeugen, die viele
Jahre im Alltagsbetrieb gelaufen sind, kann es vorkommen, daß die
Bodengruppe von einem findigen Bastler mit der Karosserie verschweißt
worden ist. Diese Maßnahme ist nur sehr schwer wieder zu korrigieren.
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Motor | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Motor kann in eingebautem
Zustand begutachtet werden. Ein gepflegter und sauberer Motorraum und eine
Fahrtstrecke unter 80.000 km lassen auf einen guten Zustand schließen
Der Motor sollte im kalten Zustand nach wenigen Undrehungen spontan anspringen. Ein neuer Anlasser ruft im Austauch Kosten von 250,- bis 300,- DM hervor. Etwas grauer Rauch aus dem Auspuff ist nach längeren Standzeiten normal, da sich Öl in den Zylindern sammeln kann, das dann unvollständig verbrannt wird. Im Fahrbetrieb sollte der Motor dann jedoch nicht mehr rauchen oder die Abgase nach verbranntem Öl riechen. Ist nach dem Kaltstart die
Startautomatik in Betrieb, so erhöht sich die Leerlaufdrehzahl für
einige Minuten. Ein kurzer Tritt auf das Gaspedal gegen Ende der Kaltlaufphase
reduziert die Drehzahl auf ca. 950 1/min. Der betriebswarme Motor dreht
im Normalfall ohne Ruckeln von 1500 1/min bis 4000 1/min hoch. Beim Schalten
darf kein Auspuffknallen zu hören sein.
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Getriebe/Kupplung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Baugruppe kann nur
auf einer Probefahrt geprüft werden. Folgende Punkte sind bei einem
Schaltgetriebe zu beachten:
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Fahrwerk | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Fahrwerk aller Käfervarianten
gilt als weitgehend robust und langlebig. Lediglich die Bremsanlage bedarf
einiger Aufwerksamkeit. Dies gilt besonders für die Seilzugbremse
alter Modelle und das Geradeausbremsen bei Trommelbremsen rundum. Folgende
Prüfpunkte im Bereich Fahrwerk sollten in Augenschein genommen werden
und geben Hinweise auf den Pflegezustand des Fahrzeugs:
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Innenausstattung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bei der Innenausstattung
spielen besonders die Vollständigkeit aller Anbau- und Zierteile eine
Rolle. Bei älteren Fahrzeugen sind manche Teile, wie z.B. Radio und
Uhr für Brezel-Käfer selten zu finden und entsprechend teuer.
Gebrauchsspuren und Sauberkeit von Polstern, Himmel oder Teppich lassen oft mit geeigneten Reinigungsmitteln und viel Einsatz beseitigen. Sitzbezüge und Teppiche sind als Neuteile im Handel erhältlich. Verkleidungen für eine Tür und ein hinteres Seitenteil kosten ca. DM 120,- bis DM 300,-. Ein kompletter Teppichsatz ist neu ab DM 120,- zu bekommen. Hochwertige Teppichqualitäten kosten DM 150,- bis DM 350,-. Ein neuer Vinyl-Innenhimmel schlägt mit DM 110,- zu Buche. Sitzbezüge beginnen für vorne oder hinten bei DM 100,- pro Stück. Für ein Paar neue Sonnenblenden muß man DM 80,- anlegen, während eine neue Hutablage ca. DM 85,- kostet. Bedienteile, Knöpfe,
Griffe u. ä. für 70er Jahre- und Mexiko-Käfer sind noch
auf Schrottplätzen zu bekommen. Neue Fensterkurbeln der Modelle ab
1967 kosten ca. DM 10,- bis DM 20,-. Im Sinne der eigenen Sicherheit sollte
auf das Vorhandensein von 3-Punkt-Automatik-Sicherheitsgurten auf den Vordersitzen
und ggf. Beckengurten im Fond geachtet werden. Eine Nachrüstung ist
in vielen Fällen möglich und sinnvoll.
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Literatur | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
/1/ Dieter K. Franke
V.A.G Handbuch KÄFER Do it yourself - Wartung und Reparatur (in Zusammenarbeit mit dem ADAC Verlag) ADAC Verlag, München, 1983, ISBN 3-87003-200-6 /2/ Oldtimer-Bewertungsstufen Weitere Bücher über Wartung und Reparatur finden sich in der flat4-Literaturliste. |
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Stand 06.05.1999 |