flat4 - Korrosionsschutz
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Hohlraumversiegelung
Die besonders gefährdeten Stellen der Käfer-Karosserie sind:
  • hintere Türpfosten
  • hinteres Seitenteil ca. 10 cm ab Unterkante
  • Türkasten ca. 10 cm ab Unterkante
  • vordere Türsäulen (A-Säulen) vom Kofferrraum aus
  • Innenseiten der Scheinwerfertöpfe
Erprobte Konservierungsmittel, ca. 5 bis 8 Liter erforderlich:
  • Teroson HV200, ca 20.-DM/Liter
  • Teroson HV400, ca 30.-DM/Liter
  • Mike Sanders (5 kg, warm verarbeiten)
  • WAXOYL (Mischung aus Wachs und Kriechöl, Herkunft England)
Verarbeitung:
  • Mit Hohlraumpistole (z.B. Fa. SATA, ca. DM 400,-)
    Zubehör: kurze Sonde mit Duese nach vorn (schwarzer Gummischlauch),
    lange flexibe Duese mit Rundsprühkopf (transparenter Kunststoffschlauch)
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Unterbodenschutz
Handelüblicher grauer oder schwarzer Unterbodenschutz unter der Bodengruppe kann auf die Dauer von Rost unterwandert werden. Roststellen können sich dann unbehelligt und unsichtbar vermehren. Deshalb gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Bodengruppe langfristig zu schützen.

An erster Stelle steht das Säubern und Schleifen aller Bleche. Rost wird mit einer Flextopfbürste und Flexkreisbürste bei bis zu 14.000 1/min mit einem Winkelschleifer ("Flex") bis auf das blanke Metall entfernt. Die Anwendung einer Bürste an der Bohrmaschine ist wegen der geringen Drehzahl nicht sinnvoll. Der Flexeinsatz erfolgt von innen und außen. Anbauteile, wie z.B. die Pedalerie werden vorher demontiert.

Als nächter Schritt kann (aber muß nicht) eine Spritzverzinkung der Bodengruppe folgen. Feuerverzinken ist nicht geeignet, da mit Verzug zu rechnen ist. Alternativ werden auch folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Einpinseln mit Fertan, einwirken lassen, mit Wasser abwaschen oder
  • Anstrich mit "Zinkstaubgrund" (hochkonzentriertes Zinkgemisch, 1 kg Dose ca. DM 40,-);
    Wichtig: einige Tage trocknen lassen, da der Zinkstaubgrund gerne "ausgasen" will und unter dem Lack sonst Blasen wirft.
  • Bei Bedarf Fugen mit einer Sikaflex-Naht behandeln, um Feuchtigkeit zu vertreiben 
Danach folgt immer eine Grundierung, z.B. mit
  • 2-Komponenten-Epoxy-Grundierung (z.B. G27 von Lesonal) oder
  • Bootslack (sehr wiederstandsfähig) 
und eine Lackierung in der gewünschten Farbe, z.B. mit
  • Teroson Bodyplast (überlackierbarer Steinschlagschutz) und zusätzlich
  • Decklackierung mit LKW-Chassislack oder Autolack (heller Farbton)
Letztlich wird der Unterbodenschutzaufbau durch eine transparente Wachsschicht abgeschlossen. Bei Bedarf kann so der Unterboden leicht kontrolliert werden und die Wachsschicht in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Als Unterbodenwachs wird empfohlen:
  • Konservierungswachs von Mercedes (in den blauen 1l-Flaschen) 
  • HP400-Helltransparent Wachs
  • Teroson Wachs (härtet sehr schnell aus)
Bitumen sollte vermieden werden, da es keine Sichkontrolle des Unterbodens zuläßt. 

Im Innenraum:

Die Bodenplatte wird von innen nur lackiert, wobei auch hier Bitumen nichts zu suchen hat. Über das lackierte Blech wird eine selbstklebende, durch Wärme flexible Anti-Dröhn-Platte (z.B. Terodem SP 300) gelegt. Bei Erwärmung mit einem Heißluftgebläse paßt sich diese Platte formgetreu dem Bodenblech an. Das SP 300 gibt es in den Maßen 50 x 50 cm und 100 x 50 cm. Danach kann der Boden mit Innenraumteppich ausgelegt werden (Nach Geschmack: Schlingenware, Velours, usw.).

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Kotflügel
Kotlügel sind an der Unterseite besonders steinschlaggefährdet. Punktuell beschädigte Lackstellen ziehen Rost nach sich, z.B. an den Lampentöpfen. Nach dem Säubern und Schleifen folgt der Lackaufbau, der nach dem folgenden Verfahren ausgeführt werden kann.
  • Bei abgenommen Kotflügeln Anschraubkanten Hammerit-Farbe einpinseln
  • Kotflügelunterseiten mit Teroson Bodyplast (überlackierbarer Steinschlagschutz, 1 bis 2 Sprühdosen für 4 Kotflügel) beschichten
  • Versiegeln mit Unterbodenwachs (jährliche Kontrolle auf Beschädigungen)
Innenkotflügel aus Aluminium wurden Ende 1950 im klimatisch und straßentechnisch rauhen Finnland erfunden und patentiert. Nach Auslaufen der Patente, Anfang der 80er Jahre, ging die Autoindustrie teilweise dazu über, Neufahrzeuge serienmäßig mit Kunststoff-Innenkotflügeln auszustatten. Aluminiumblech kommt für Kleinserien und Oldtimer zur Anwendung. Innenkotflügel aus Aluminiumblech mit Hinterlüftung verhindern Beschädigungen durch Steinschlag. Diese Teile bedeuten jedoch ein Mehrgewicht, sind aufwendiger zu demontieren, nicht original und behindern den Sichtkontakt zum Kotflügelblech. Sie werden z.B. von der Firma Lokari vertrieben (ca. DM 165,-).
 

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Stand 15.11.1999